Behinderung erleben am BORG

Zu diesem Thema startete das Pilotprojekt »Behinderung erleben«, das von dem ehemaligen Schüler dieser Schule Klaus Tolliner geleitet wurde. An einem außergewöhnlichen Schultag für die Maturaklassen des BORG Krems wuchs das Verständnis der jungen Menschen für eine andere Wirklichkeit.

Die Maturaklassen des BORG erfuhren an diesem Vormittag viel über das Thema »Behinderung«, lernten durch eigene Erfahrung, wie man mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen umgeht. Eine besondere Attraktion stellte das myoelektrische Unterarm-Modell dar, das von der Firma Otto Bock zur Verfügung gestellt wurde. Viele nutzten die Gelegenheit auszuprobieren, wie Muskelimpulse 400.000 fach verstärkt mittels Elektromotore in mechanische Bewegung umgesetzt werden. Einerseits wurde durch diesen Vormittag ein Bewusstsein geschaffen, wie viele Barrieren es für Menschen mit besonderen Bedürfnissen gibt, andererseits war die Bewunderung allseits zu erkennen, wie aktiv man das Leben meistern kann, auch wenn man so einen Schicksalsschlag erlitten hat wie Klaus Tolliner.

DI Klaus Tolliner
Auf der Suche nach nächtlichen Fotomotiven verunglückte Klaus Tolliner am Heiligen Abend 1985 und verlor in der Folge beide Unterschenkel und den linken Oberarm. Seine Behinderung machte ihn zu einem Kämpfer, der das Leben wieder in Griff bekam, die Matura am BORG machte, um danach auf der Montanuniversität in Leoben zu studieren. Mittlerweile ist Klaus Tolliner als Logistik-, Prozess- und Projektmanager mit seiner Beratungsfirma LOGNOSTIK erfolgreich und kämpft intensiv für Behindertenakzeptanz und Barrierefreiheit.
Nähere Information unter: klaus.tolliner@inode.at