Sprachwoche der 6B: London
Tag 1:
Nach langer Vorfreude begann schließlich am Samstagmorgen unsere Sprachwoche
nach London. Pünktlich um halb acht ging es per Bus zum Flughafen Wien-Schwechat
mit einem kleinen Zwischenstopp in Tulln um unsere restlichen Schüler abzuholen.
Während dieser Fahrt kristallisierte sich auch heraus, dass Herr Prof. Wailzer
den falschen Beruf gewählt hatte. Ohne Pause quälte er die unausgeschlafenen
Schüler mit Blitzlichtgewitter. Am Flughafen erwartete uns schon Frau Prof.
Andrasch und nach zwanzig Gruppenfotos konnten wir doch noch einchecken.
Um 11:40 hoben wir dann tatsächlich ab und landeten um 1:15Ortszeit am Flughafen
London-Heathrow (zur Erleichterung unserer Flugangstgequälten). Als nach
endlosem Warten unsere Koffer kamen, erwartete uns bereits der erste Schock:
Die Fahrkarten für die Züge, U-Bahnen und Busse kosteten nicht die galanten
30 Euro, sondern 35 Pfund (50€) und somit erledigte sich für viele die geplante
Shoppingtour. Danach wurden wir jeweils zu viert per Taxi zu unseren Gastfamilien
gebracht.
Nach langer Fahrt blieb uns jedoch nicht viel Zeit es sich in unseren Gastfamilien
gemütlich zu machen, denn unsere lieben Professoren bestanden auf ein Treffen
um punkt sieben vor der EF Schule (wer zu spät kommt kann mit Ärger rechnen).
Tatsächlich schafften es ca. acht Schüler von dreiundzwanzig, im sieben
am Treffpunkt zu sein. Als um acht dann schließlich alle den Weg zur Schule
fanden, gingen wir (natürlich in Begleitung der Professoren) in ein typisch
englisches Pub. Jedoch fuhren wir alle früh nach Hause, da es doch ein sehr
anstrengender Tag war. Eine Schülerin schaffte es aber erst um viertel eins
im Bett zu liegen, da sie sich das Bussystem noch nicht ganz aneignen konnte
(Die Fahrzeit von sieben Minuten zu ihrer Gastfamilie betrug bei ihr zwei
Stunden).
Tag 2. Day-Trip to Brighton
Treffpunkt: 8:30 vor der Schule (wenn’s da wieder zspät kommt’s, verpasst
ma den Bus und das wird dann teuer). Um neun waren dann alle vor der Schule
versammelt (wir haben eh noch einen Bus). Nach ca. einer Stunde kamen wir
in Brighton an und diejenigen, die sich über den Tagesausflug beschwerten,
freuten sich bei der Ankunft am meisten, als sie den Vergnügungspark am
Pier sahen. Doch bevor wir uns alle allein beschäftigen durften, gab es
noch eine ausgedehnte Stadtführung. Unser Führer (Janus) zeigte uns einige
Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das Royal Pavillion. Danach gingen wir zum
Churchill Square, der Hauptplatz, wo es viele Geschäfte unter anderem eine
Shopping Mall gab. Dort wurden wir entlassen und konnten der Freizeitbeschäftigung
unserer Wahl nachgehen. (Mittagessen bei Pizza Hut ist nicht zu empfehlen,
da die Preise die eines Luxusrestaurants gleichen). Am Pier erfreute sich
das Herz der Spielsüchtigen und Adrenalinjunkies. Um zum Vergnügungspark
am Pier zu gelangen, muss man durch eine riesige Spielhalle gehen, wo die
Spielfreudigkeit der Engländer zum Ausdruck gebracht wird. Schon Kleinkinder
steuern zielstrebig ihre Lieblingsautomaten an. Am Ende des Piers war dann
endlich der land ersehnte ”Miniprater”. Einige Schüler ließen sich nicht
einmal von einem Fahrpreis von 6 Pfund (9€) abschrecken und verbrachten
so den restlichen Nachmittag. Um halb fünf war Abfahrt (und es schafften
tatsächlich alle pünktlich am Treffpunkt zu sein. Die Lehrer ließen allerdings
am längsten auf sich warten, aber pünktlich).
Tag 3:
Neun Uhr Vormittags trafen wir uns alle vor der EF Schule, wo kurz darauf
unser Einstufungstest begann, der wohl eher als Scherz gedacht war, denn
wir erfuhren nie unsere Ergebnisse und aufgeteilt wurden wir alphabethisch.
Die zwei Gruppen gingen dann mit ihren Lehrern (Elizabeth und Amy) in die
Klassen. Im Unterricht ging es los mit Kennenlernspielen und nach einer
Stunde war der Spaß auch wieder vorbei. Nach der Mittagspause begann endlich
unsere London-Tour. Im Laufschritt klapperten wir die Sehenswürdigkeiten
ab, aber beim Anblick unseres charmanten Führers Ali, passten wir uns gerne
dem Tempo an. Erste Station war London Eye, das Größte Riesenrad Europas.
Am gegenüberliegenden Ufer der Themse sahen wir schon Big Ben und die Houses
of Parliament. 10 Minuten später (wir waren wirklich schnell) standen wir
davor und sahen im Vorbeigehen noch schnell Westminster Abbey. Dann durchquerten
wir ganz schnell den St. James Park Richtung Buckingham Palace. Nachdem
uns Ali anhand der Fahne auf Hochmast erklärte, dass die Queen sich zurzeit
in London befindet, waren Prof. Wailzer und seine Digicam nicht mehr zu
stoppen. Tatsächlich hatten wir dort noch etwas Zeit um uns in Ruhe umzuschauen.
Dann ging es wieder zügig entlang des St. James Parks weiter. Wir durchquerten
einen Hof (viele wissen leider immer noch nicht was es war), doch ganz plötzlich
schlossen sich vor uns die Tore und wir waren in einem Innenhof eingesperrt.
Nachdem uns die Polizei hinter eine weiße Linie quetschte, waren sie doch
so freundlich uns zu erklären, dass gleich ”Changing of the Guards” beginnen
würde. ”Gleich” war dann doch etwas untertrieben, aber nach einer viertel
Stunde tauchten doch noch uniformierte Wächter auf. Etwas enttäuscht waren
wir jedoch schon, da es nicht die bekannten Wächter mit den Bärenfellmützen
waren, sondern irgendwelche unwichtige Gestalten die viel Wirbel um nichts
machten. Schließlich wurde es uns zu dumm und schlichen uns klammheimlich
davon und gingen (liefen) weiter zu Trafalgar Square. Dort war es aber umso
schöner, da wir tolles Wetter hatten und der Löwe am Platz uns mehr beeindruckte
als unnötiges Warten. Hier war auch die Endstation unserer Führung und anschließend
gingen wir zurück in den St. James Park (ohne Lehrer) und verbrachten den
Abend dort.
Tag 4:
Auf diesen Tag freuten sich alle, denn wir fuhren zu Madame Tussaud’s. Im
Eingangsbereich begann dann die große Verwirrung, denn die Prominenten waren
nicht irgendwie angeordnet, sondern standen wirr im Raum herum. Zielstrebig
rannten wir zu unseren Lieblingspromis um ein Foto zu ergattern, was allerdings
auch sehr verwirrend war, da sehr viel los war. Ein Schüler wartete geduldig
hinter einem großen Mann im Anzug und war dann schnell entnervt weil ”der
Volltrottl ned weita geht”, bis er bemerkte, dass er sich hinter John Travolta
angestellt hatte. Eine Schülerin wartete ebenfalls geduldig, bis eine Frau
Will Smith und Penelope Cruiz fotografiert hatte, um ihr nicht ins Bild
zu laufen. Auch bei ihr dauerte es einige Zeit, bis sie bemerkte, dass es
sich hier ebenfalls um eine Wachsfigur handelte. In der Abteilung ”Fluch
der Karibik” nahm die Verwirrung kein Ende, wenn man plötzlich von einer
gedachten Wachsfigur angesprochen wurde, die sich als Pirat verkleideter
Engländer entpuppte. Einige Schüler kamen mit dem Schrecken davon. Es gab
auch eine Gruselshow, die einige gut, die anderen weniger gut überstanden.
Danach fuhren wir mit der U-Bahn zum Tower of London und anschließend zur
Tower Bridge, wo Herr Prof. Wailzer wieder auf einige Gruppenfotos bestand.
Nach dem aufregenden Vormittag hieß es am Nachmittag wieder Schule. Bei
einer Gruppe hatte die Verwirrung an diesem Tag kein Ende, als Janus (der
Stadtführer aus Brighton) den Klassenraum betrat, der nun unser neuer Lehrer
war. Elizabeth wollte uns anscheinend nicht mehr (nachvollziehbar). Doch
es stellte sich heraus, dass das Glück auf unserer Seite lag, denn Janus
war wirklich ein witziger Kerl. Am Abend durften wir wieder machen was wir
wollten.
Tag 5:
Am Vormittag hatten wir wieder Schule, doch Gott sei Dank verging der Unterricht
recht schnell. Am Nachmittag fuhren wir gemeinsam zu Covent Garden und konnten
dort nach Lust und Laune einkaufen und verbrachten auch unsere Mittagspause
dort. Danach teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die eine Hälfte ging mit
Frau Prof. Andrasch in die Oxford Street shoppen, die andere Hälfte machte
mit Herr Prof. Wailzer eine Stadiontour. Nach langer U-Bahnfahrt erwies
es sich als durchaus schwierig das Fußballstadion von Arsenal zu finden.
Wir fanden es schließlich doch, machten ein paar Fotos und fuhren wieder
(eine Führung war zu teuer). Das Stadion von Chelsea fanden wir glücklicherweise
etwas schneller (auch hier war die Führung zu teuer). Wembley sahen sich
nicht mehr alle an, da es schon sehr spät war und wir mit unserem Führer
Janus beim Chinesen verabredet waren. Unser Treffpunkt mit der anderen Gruppe
war Piccadilly Circus, wo Herr Prof. Wailzer auf fünf Gruppenfotos bestand.
Beim Chinesen angelangt bekamen wir alle großen Hunger, weil das Essen sehr
gut aussah (es sah leider besser aus, als es schmeckte). Danach fuhren wir
gemeinsam zurück.
Tag 6:
An diesem Vormittag war London Dungeon geplant, was aber auf nächsten Tag
verschoben wurde, weil dort zwei Attraktionen nicht funktionierten. Stattdessen
zahlte uns die EF Schule den Eintritt ins London Aquarium. Obwohl es in
einer Millionenstadt steht, kann es jedoch dem Wiener Haus des Meeres nicht
wirklich das Wasser reichen. Das einzige was sich abhob war, dass man Rochen
angreifen konnte. Aber wir wollten uns nicht beschweren, da wir keinen Penny
zahlen mussten. Am Nachmittag hatten wir wieder Unterricht und einigen tat
unser Lehrer Janus wirklich leid, weil er es mit uns wirklich nicht leicht
hatte und an diesem Nachmittag auch noch die ganze Klasse vereint war, da
wir uns Britische Filme anschauten. Am Abend setzten wir uns wieder gemütlich
zusammen und einige fuhren heim, weil das viele Gehen auch sehr anstrengend
war.
Tag 7:
Da es unsere letzte Unterrichtseinheit war, bekamen wir unsere Zertifikate
und die Lehrer meinten ”you did very well”, was zumindest bei der Gruppe
von Janus nicht immer hundertprozentig zutraf. Nachdem wir uns von allen
verabschiedet hatten fuhr eine Gruppe zum King’s Cross, denn wenn man schon
einmal in London ist muss man wenigstens Bahnsteig 9 ¾ gesehen haben (Sie
haben tatsächlich ein Schild errichtet und darunter geht ein Harry Potter
Gepäckwagen durch die Mauer). Danach trafen wir uns bei Harrods, was für
die meisten sehr deprimierend war, da man sich in diesem Einkaufslabyrinth
nur sehr schlecht zurechtfindet und die Preise schon an Unverschämtheit
grenzen. Danach trafen wir uns ein letztes Mal mit den Lehrern vor der EF
Schule, denn heute stand London Dungeon auf dem Programm. Zur Freude der
Mädchen begleitete uns wieder unser gutaussehender Führer Ali. Die Lust
verging einigen schon beim Betreten des Gruselkabinetts, da es drinnen doch
sehr nach Kanal roch. Wir durchquerten mehr oder weniger erschrocken einige
Stationen. Leider gab es bei allen Vorführungen keine Geruchsveränderung.
Nach zwei Stunden war der Spaß leider zu Ende. Ein Teil der Schüler machte
noch einen Abschlussabend, die anderen fuhren zu ihren Gastfamilien um zu
packen.
Tag 8:
Nun hieß es Abschied nehmen von unserer tollen Londonwoche. Wir wurden wieder
alle per Taxis zum Flughafen gebracht und eine Schülerin wurde schon um
sechs Uhr in der Früh von Herrn Prof. Wailzers Digicam aufgeweckt, als sie
unausgeschlafen und mürrisch ihren Koffer zum Taxi bugsierte. Gott sei Dank
schafften es alle heil zum Flughafen und nach erstaunlich kurzer Wartezeit
saßen wir im Flugzeug Richtung Heimat. Am Flughafen Wien bahnte sich das
nächste Problem an, da ein Schüler seinen Pass nicht mehr fand, den er in
England noch hatte. Als EU Bürger durfte er aber doch durch die Kontrolle.
Draußen machten wir einen Flughafenrundgang, fanden jedoch noch den Bus
der uns nach Krems brachte. Um halb vier waren wir wieder glücklich zu Hause
zu sein und freuten uns sehr auf Hotel Mama und vor allem auf besseres Essen.
Schnell verabschiedeten wir uns voneinander und startete in die Osterferien.