Boden-ACHTung auf dem jüdischen Friedhof in Krems

Ausgestattet mit Schaufeln, Rechen, Gartenscheren und anderem Werkzeug, aber vor allem motiviert startete die 6 D Klasse mit ihrer Klassenvorständin Mag. Elisabeth Sam, gemeinsam mit anderen Schülern und Schülerinnen (BRG Krems Ringstraße, Piaristengymnasium), um Geschichte zu leben und zu gestalten. »Eine zwar kraftraubende, aber sehr sinnvolle Aktion, weil es keine Menschen gibt, die diese Gräber pflegen« – so der Tenor in der 6D Klasse.

Die Aktion Boden-Achtung am 4. Mai 2007 soll ein kleiner Beitrag sein zum Gedenken an die Opfer von Gewalt und Rassismus zur Zeit des Nationalsozialismus

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Kremser jüdische Friedhof geschändet. Da alle Aufzeichnungen über die Belegung verschwunden sind, konnten erst Zeitzeugengespräche und Grabungen der Kultusgemeinde in Wien Klarheit schaffen, dass mindestens drei Reihen Gräber geschliffen wurden, um Platz für die Baracken von Kriegsgefangenen zu schaffen.

Um für die Besucherinnen und Besucher klar zu machen, dass auf der freien Fläche des Friedhofes sich einst Gräber befanden, starten Kremser SchülerInnen am 4.Mai ab 12.00 die Aktion Boden-ACHTung. Auf der markierten Fläche wird die Grasnarbe entfernt und Efeu von den umliegenden Gräbern eingepflanzt. Der Efeuteppich soll eine natürliche Distanz schaffen und klar machen, dass diese Fläche nicht betreten werden soll.

Darüber hinaus werden Schülerinnen und Schüer die Gräber von Unkraut und Sträuchern befreien, damit die Geschichte wieder lesbar wird.

Dr. Robert Streibel, der die Geschichte der Kremser Juden erforscht, leitet diese Aktion im Sinne der Wertschätzung der Menschen und der Bewusstseinsmachung der jüdischen Geschichte.

Näheres unter:
wwww.judeninkrems.at

AMM